Flugzeugfressende Gärten

Stefan Zöllner
Flugzeugfressende Gärten
Schaufensterinstallation

Galerie Berners, Köln, 2002

Presseinformation

In seiner zweiten Schaufensterausstellung zitiert Stefan Zöllner die Bilderserie „Jardin gobe-avions“ von Max Ernst. Nahe an der Ästhetik dieser um 1935 entstandenen Bilder bleibend, gelingt es ihm dabei jedoch, stringent seinem eigenen Weg zu folgen, der sich in Zeichnungen schon lange angekündigt hatte: aus Fundstücken gefertigte Objekte werden zu Akteuren in Rauminstallationen und Computeranimationen.

Dazu eine Notiz des Künstlers:

„Nachdem ich mich jahrelang ausschließlich mit Malerei beschäftigt hatte, ging mir bei einem Rheinspaziergang auf, was man mit Fundstücken alles machen könnte. Was ich in diesen Tagen alles fand! Ich mußte nur das, was zusammenpasste, mit einem geeigneten Kleber und ein paar Schrauben verbinden. Die entstandenen Objekte waren stärker als jedes gemalte Bild. Sie waren aufgeladen von ihrer unnütz gewordenen Funktionalität und auch vom Rhein selbst: sie waren r(h)eingewaschen und bereit, eine neue Identität zu finden.
Manchmal war ich so ungeduldig, daß ich mit den Fundstücken noch vor Ort, sozusagen in der Schafsscheisse sitzend, herumprobierte. Ständig kreisten dabei Ideen in meinem Kopf, etwa die Funde/Objekte transformiert zurückzubringen und wie Findelkinder auszusetzen. Ich stellte mir arglose Spaziergänger vor und wie sie reagierten, wenn sie unvermittelt auf diese Teile stießen…
Aber der Gedanke, etwas Wertvolles geschaffen zu haben, hielt mich davon ab. Nur aus Funden, die ich nicht mit nach Hause nehmen wollte, machte ich Installationen, die liegenblieben und die ich nur fotografierte.

Mit „Flugzeugfressende Gärten“ bringe ich nun umgekehrt die Wildnis in die Räume der Galerie Berners. Sand und Kies vom Rhein werden eingefärbt und in „Beete“ eingeteilt. Diese verlaufen jedoch nicht im rechten Winkel, sondern treffen in spannungsgeladenen Spitzen aufeinander. Diese Architektur oder Landschaftsgestaltung hat „Jardin gobe-avions“ von Max Ernst zum Vorbild, aber auch japanische Steingärten, wie den des „Ryoan-Ji“-Tempels in Kyoto.
In dieser Marslandschaft sind wespenartige Propellerwesen gelandet oder abgestürtzt, die von anderen kleinen Insekten umschwebt werden; man kann ihre Flugbahnen erkennen. Manche von ihnen leuchten wie Tiefseefische. Dem Festmahl wohnen zwei Erkenntnis-module der „Camera Obscura“ bei: die verspiegelte „Mandalabox“ und der „Sensor“ registrieren und speichern die Vorgänge.“

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Sandiges Spreitzfett

zwischen deinen Schwarzhaarigen,
Türen die beim Angeln stöhnen
nein, in den Augen
wo schwarze Schmiere wie schlierige Schmincke klumpt
so wie Salz & Brotkrümmel
die Haut der schwarzen Nacktschnecken ritzen
zungenküssende Kampfpartner
Schaum & Speichel des Todes …
Schwarze Haare wie Wolle auf dem Küchenboden
rostige Schere mit Blut in den Schenkeln
Schändung … schlechte Frisur
Da wurdest du unwirsch & wolltest nicht mehr sein
mit jenen, die dich liebten
wolltest töten mit Steinwürfen
Das war dann die hysterische Grausamkeit des Irren
Du bin ja ich
Renn durch den Regen
den Großmüttern die Hüte vom Kopf schlagend
Spring in die Pfützen
Betrinke dich sabbernd & kotzend
Renn weg
Renn weg
Salzige Brandung in meinem Inneren
ich schließe die Augen mal wieder
achte reglos auf alles:
ein Gefühl, das wahrnimmt
Ruhe
Endstation
Langeweile

4.6.1990

Rosenknospen

wie weiche Flut, alkalisch
die ewige Jugend, pupurn & braun
schwarze, glänzende Wimpern um das Muschelfleisch
hart das weiße Porzellan
die elektrische, schmerzende Lust
der Schrei, nach hinten fallend
nochmals die Sehnsucht
beim Erwachen der Farben
dem Dampfen der alten Erde
zurück zu dir
das bin ich
nun allein
ich weiß, wovon ich spreche
das Gebet an deinem Ohr
die magnetischen Wellen
am zitternden Rückgrat
silberne Verpuppung, goldenes Erwachen
weil es wie Schmerz klingt
weil es wie Brandung schmeckt
weil ich dich liebe
wo kannst du nur sein?

19.2.1990

Die innere Häutung

Darmschlingen sich immer wieder aus dem Munde ziehen
& Lügen wie Sprechblasen blähen & ploppen lassen
dabei die Wangen wie Tonsuren konkav nach innen gesaugt
& die Augen hohl und bitter
auf die Wepennester ihrer Mumien gerichtet:
so alle Lappen fallen lassen!

11.3.1993

Katzengoldhornissen

Wenn unsere Welt sich so entwickelt, wie es einige Zukunftsforscher visionieren, wird in wenigen Jahrzehnten ein Punkt erreicht sein, über den hinaus nichts weiter mehr vorausgesagt werden kann (Technologische Singularität). Dieser Punkt ist wie eine WAND. Dahinter scheint alles Mögliche möglich zu sein. Die Beschleunigung der Entwicklung dahin ist nahezu exponentiell. Wir befinden uns in einem Szenario, dessen Dynamik nicht mehr aufzuhalten ist. Interessanter noch: “Wir” sind vielleicht in der nächsten evolutionären Phase gar nicht mehr wichtig. Von uns geschaffene Maschinen werden Intelligenz und Bewusstsein neu definieren und ihrerseits ständig komplexer werdende Maschinen designen – ohne unser Zutun. Maschinen, Geräte, Instrumente werden ein Eigenleben entwickeln: Artificial Life.

Meine neuen Arbeiten befassen sich mit dieser Thematik.

Zur Zeit werden die “Katzengoldhornissen” (Arbeitstitel)“ noch an der oben beschriebenen WAND starr befestigt. Im Förderjahr (2006) werden sie in den RAUM hineinwirken. Sie werden fliegen lernen!
LICHT und TRANSPARENZ werden in der entstehenden Arbeit eine große Rolle spielen. Vorherrschende Farben: Hellgelb, Gold, leuchtende Schatten … Bernsteinzimmer.
Die instrumentartigen Objekte werden gotisch nach oben streben und sich gegenseitig mittels Flaschenzügen wie ein Perpetuum Mobile in die Höhe ziehen. Mr. Vertigo. Mir schwebt ein heidnisch-sakraler, technoider Dom vor…

Festlegung: Ich werde das ganze Jahr eine gelbe Sonnenbrille mit Goldrand tragen, auch an verregneten Tagen (vor allem an verregneten Tagen!).

Die Zukunft soll hell sein.

(30.10.2005, Bewerbungstext für ‚Kunstfonds‘)

Camera Obscura-Projektbeschreibung

Stefan Zöllner
CAMERA OBSCURA
Multimediales Projekt
Projektbeginn: 1992
Projektende: offen

[inspic=208,,,0]

Die CAMERA OBSCURA ist von dem bekannten Prinzip eines primitiven Fotoapparats zwar inspiriert worden, hat sich aber von ein paar Objekten, die optische Funktionalitäten vortäuschen, zu einem Gesamtkunstwerk entwickelt, das mich noch weitere Jahre in Anspruch nehmen wird.

Derzeit umfasst die CAMERA OBSCURA eine Serie von 17 Objekten, 8 großformatige Dias und ein Video. Dazu kommt eine Sammlung von Ideen, die in den verschiedensten Medien festgehalten wurden: Zeichnungen, Skizzen und Notizen auf Zetteln, 3-D Modelle und Fotomontagen auf dem Computer, Texte, eine „Bedienungsanleitung“ usw…

Ziel aller Anstrengung ist eine ausschließlich der CAMERA OBSCURA gewidmete, finale Ausstellung in Form einer umfassenden, multimedialen Rauminstallation. Mir schwebt dabei eine Präsentation vor, die der eines Fotografiemuseums ähnelt. Es werden Versuchsanordnungen zu sehen sein, die die komplizierten Vorgänge zwischen den Modulen untersuchen und den Verdacht aufkommen lassen, daß die CAMERA OBSCURA ein Mensch ist.

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CAMERA OBSCURA / eine Redundanzmaschine / Text und
Zeichnungen, Mazarron (Spanien) 2000, NACHBEARBEITUNG der Texte und Illustration
befinden sich seit 1992 in Arbeit (sporadisch), Ende offen …


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( A) BEDIENUNGSANLEITUNG

_ CAMERA OBSCURA

1)
Belichtung: durch die Spione dringt Energie in die CO

Mindestbelichtungszeit= 1 Woche, Maximalbelichtungszeit=
300000 Jahre

in den 7 Kammern findet eine Assimilation des jeweils für diese Kammer möglichen Frequenzbandes statt

2)

liPo:linker Pol; (-) rePO:rechterPol (+)
Andocken der Polkappen zum Beenden der Aufnahme,
Transformation der Erinnerung im Speicher,
Aufschaukeln in den 7 Kammern

Achsengenauer, optischer Aufsatz:

3)

1 _ 2
3 _ 4
Ansetzen der Stäbe (Lichtstäbe) zur Energieentnahme,
von Pol1 linksgerichtet, von Pol 2 rechtsggerichtet
(Achsensymetrie)

je Stab 7 Stufen aus den Kammern
(Energieabtausch: Die Leuchtstäbe werden parallel zur optischen Achse
, die Polkappen durchdringend,
in die Spione der Camera Obscura eingesetzt und assimilieren dort die
aufgestaute „Ladung“. )

4)
1 _ 2
Nach Entfernung der nun redundanten CO Bildung des Eis
Lichtkeim mit halber Ladung wird gebildet

Abgabe der 1. Ladungsstufe (1.Kammer) = halbe Ladung

5)
1 _ 2

Entfernung der Stäbe (1+2)
der LICHTKEIM mit halber Ladung verbleibt im EI

6)
Andocken der Stäbe 3+4 an Ei

Abgabe der zweiten Energieportion
(1.Kammer , halbe Ladung)
und Entfernung der Stäbe (3+4)
der Lichtkeim mit nun vollständiger Ladung verbleibt im Ei
(Lichtkeim 1.Ordnung)

7)
1_ 2 _ 3 _ 4
Einsetzen der Stäbe in die Mandalabox, Deckelaufsatz
1= Ost = links

2= West = rechts
3= Nord = links
4= Süd = rechts

je ein Schuss der Stäbe, ergibt einen zweiten Lichtkeim,
dieser verbleibt in der Mandalabox
(2. Kammerstufe, Lichtkeim 2.Ordnung)

8)
Anordnung zur Bildung des Lichtkeims 3. Ordnung

reflex 45°, 1 _2
Stereoskop
Aggregat mi Spiegeln in 90° Stellung
reflex 45°, 3 _ 4

9)
Entwicklersack
4x Stäbe einsetzen

1 _ 2 _ 3 _ 4 _ 5 _ 6 _ 7

7 Röntgenbilder werden im Wechsel durch Einsatz zwischen Entwicklersack
und Polkappe erzeugt.
Die Röntgenplatte wird dabei von unten mit Pulsen
aus der Kundalinispirale und von oben mit den geviertelten Lichtkeimen
erster Ordnung aus

den Lichtstäben beschossen.

Formel: Wie reimt sich 4 auf 7? per 28?

Die Stäbe werden eingeführt + geben je ein Quant an die Spirale
ab
4 x 3,5=14
14 Miniquant reichen aus um die Röntgenscheiben beidseitig vorzubelichten
10)
Nachbelichtung durch die Krone

7 Röntgenscheiben

Bei noch aktivierter Kundalinispirale können die
KNÄUELS bereits im diesem Stadium projeziert werden (kleiner Projektor).
Der vollständige Projektor wird durch Zwischenschaltung des Torsomoduls
errichtet.
11)

der Projektor
1 _ 2 _ 3 _ 4 _ 5 _ 6 _ 7 Röntgenscheiben


mit der Energie der Spirale (Kundalini) werden die in
die Kammern gelegten Röntgenscheiben aktiviert und geben ihre Signale
achsensymetrisch nach oben weiter,

durch den Spion tritt das Phänomen aus und geht dann durch die
Präzisionsoptik der Krone. Der Projektor erzielt dreidimensionale
KNÄUEL.

KNÄUEL
Fließtext zur Malerei vom 20.1.92
… ein immenser gordischer Gorgonenknoten wie ein Eierkopf
aus Lichtfilz und Schlangenknoten ein Drehen und Ziehen aus der Mitte
ich wittere ich weiß daß da nichts ist wo alle reden reden
reden da ist auch das Knirschen von Metallschlingen und naßfaules
Lehmen altes Glas mit Maden und Tod drin ja etwas wie wirklick endend
demokratisch pluralistisch ohne Sehnsucht kapitalistisch monumentalkommunistischer
Kitsch Wind in den Ecken rostender Draht aufgeweichtes Papier 40m hoch
sackt durch meine Rippen ohne osmotischen Druck Erdölklumpen und
geteert und gefedert an den Rändern aber wie Flaum im Gegenlicht
Stacheldraht und Massenbewässerungsgräben sickern diamanten
ins wirbelnde Karzinom der Jahrhunderte Sinn sagen sie Sinn wie es endet
jede Mahlzeit jeder Genuß jede Reue alles Gelernte in Bewegung
gebrannt und die Charaktere auf den gekünstelten Bühnen der
Straßen das dreht sich weg Geleise die sich übereinander
schieben mit allen Stromanlagen und den Umspannwerken das kreischt dicht
aineinander und das schlägt Funken Gorgonenfunken Steinfunken sie
reden und reden und ich höre die Namen die ich nicht hören
will ihre banalen Taten dringen bis in mein Innerstes hört zu Boris
Becker Beckenbauer Mann erdrosselt Wurstmaschine ich rede davon daß
alles mit allem zusammenhängt daß jedes Zucken und Rucken
andernorts Erdrutsche auslöst ich spüre alles falsche Lachen
alle Intrigen alle Langeweile von ALLEN in meinen Gedärmen das
ist Inflation ich weiß aber doch wahr denn es gibt nicht auch
nur einen Punkt wo du sagen kannst hier ist eine Ruhe eine Wahrheit
DAS ist schon Wahrheit hier das kleine Fädchen Wahrheit das durchzuhauen
ist mit dem Schwert Liebe zum Leben damit der ganze verdammte Filz aus
Licht und Dunkelheit die ganzen verdammten Lügen Lügen Lügen
von dir von mir von allen abfallen endlich soweit daß ein ruhiges
Wort möglich ein Lächeln möglich sein kann das die Eingeweide
wärmt und die Wolken bremst in ihrem wahnsinnigen Rasen über
den Himmel sich zusammenziehend und wieder ausdehnend etwas zusammenbrauend
und dräuend dazwischen die Pfeil der Raketen und Flieger und all
das Herumgerase und Gehetze und das Herumgiften und Geifern spürst
du was ich will das Riesenrad schneller schneller schneller drehen damit
uns schwindlig wird es ist nämlich nicht nur Albtraum es ist auch
Spaß an der Freud Weidmannsheilholdrio Popcornfilmchen und Ficken
und Händchenhalten die Abenteuer des Kennenlernens ja das ist positiv
und auch das schöne Wetter heute und die sauber gehaltene Parklandschaft
mit den schönen Blumen die duften du bist es ja ich bin es Namen
Erinnerungen Fotos sag nicht das ist maßlos es ist doch nur ein
Ausschnitt von allem lächerlich klein ich will es nur kurz skizzieren
hier natürlich habe ich ein Anfangen und Aufhören dabei das
ist nicht absurd oder so das ist real wir müssen das Kind mit dem
Bade abgiessen wir müssen so lange giessen bis das ganze Bündel
wie das Schlürfen in der Badewanne galaktisch drehend endet damit
zum Vorschein kommt was sich verbirgt in den Spindeln der Wortketten
und Gedankenfetzen mit den gespaltenen Haarzwingen und den Wollmäusen
den Ballen aus den Ämtern und den Reißwölfen es gibt
etwas in euren Taten das keinen Bestand hat es ist etwas hinter all
dem was nicht andauern kann es ist ein geheimer Sinn darin der nicht
gesehen oder geschaut werden könnte wenn du tanzt wirbeln dein
Knochen wenn du turnst zucken deine Muskeln wenn du weinst fließen
Tränen ja das ist soweit richtig aber es ist doch mehr der Sinn
ist jenseitsdavon schau her wenn du dich an all das erinnerst perlen
plötzlich Ideen die Erinnerung lügt trügt erfindet und
hinter all dem steckt nicht das Geringste was bleiben könnte und
ich rede nicht von dir von mir ich rede von Geschichte ich rede von
allem denk an morgen früh wenn Milliarden den heißen Kaffee
an die Lippen setzen wenn sie umgeben vom Geruch von Druckerschwärze
und billigen Deodoranten auf ihren Aborten sich entleeren bedenke wie
oft dies alles immer wieder geschieht es ist eine Frühstücks
und Morgenschißwelle die praktisch daurend um den Planeten geht
synchron zum Sonnenaufgang natürlich gefolgt von den Mittag Abend
Nacht und Mitternachtsverrichtungen gesetzt der Fall es wird in so einem
globalen Überblick der Begriff Zeit akzeptiert ereignet sich all
dies schwindelerregend banal immer wieder und wieder gleichzeitig denk
an all die Kopulationen und Geburten die Sterberaten an das ganze evolutionäre
Glücks und Vabanquespiel nicht daß ich da undankbar wäre
ich weiß es zu schätzen eine gute Mahlzeit ein starkes Getränk
die Gesellschaft mit meinem einzigartigen Bewußtsein die laue
Luft die Landschaft und der Mond soll ich trotzdem enden mit einem Punkt
wie ein Selbstmord auf Raten der in der Gegend rumliegt wie ein Stein
über den noch jemand stolpern wird weil er denkt er hat mich verstanden
wird das hier eine Assoziation eine Schleife eine weiter Drehung ein
Auftauen ein Fließen Gorgonenhaupt lächelt ein Bruch ein
Riss meine Lippen lächeln auch und sprechen die Wahrheit ich schlafe
in mitten eines immensen gordischen Gorgonenknotens wie in einem Eierkopf
aus Lichtfilz und Schlangenknoten ein Drehen und Ziehen aus der Mitte

(temperamentvoll und dynamisch vorzutragen, flüstern,
schreien, schnell & langsam im Wechsel)

12)
Eingabe der Projektoremission in den Chromosometer
Das Chromosometer gilt als Messgerät der Projektorstärke
Erkennt die Optik Phänomene, die langlebig genug erscheinen,

werden ihre Werte in den „Rippen“ gespeichert
Gleichzeitig schließen sich die Schenkel

_ die Rippen _

13)

Das Chromosometer kann die Werte wieder digital abgegebn.

Die Schenkel werden weit gespreitzt
Beispiel: die „Zwille“
„+“ ; „-“
in diesem Beispiel werden die Phänomene in Klang transformiert (synästhetisches
Phänomen)

und in die Kissen des Stereophons geleitet
In den Röhren des Stereophons kann der Klang bereits abgehört
werden

14)
Ausbrüten des Lichtkeims 1. Ordnung im Ei
Benötigt wird der Brutkasten (Schwitzkasten) des Koffers
Das Ei schwebt schwerelos im Inneren des Brutkastens (Achsensymetrie)

und dreht sich auf seiner Lichtachse

15)
Das Malen von LichtKNÄUEL mit den Stäben

wird ein Stab aktiviert und ein Quant emittiert und dabei die Spitze des
Stabes in eine rhytmische Bewegenung versetzt, entssteht ein LICHTKNÄUEL

16)

Wird diese Bewegung über der Mandalabox ausgeführt, kann diese
mit ihrer Optik das Geschehen aufzeichnen.
Das LichtKNÄUEL rotiert dann unsichtbar im verspiegelten Inneren
der Mandalbox

17) 4D-Projektion
Werden bereits im Entwicklersack vorbelichtete Röntgenknäuels
in die Mandalabox

eingelegt und das Erzeugen eines Lichtknäuels von der Mandalabox
aufgezeichnet,
entstehen neue Phänomene: so werden die 4D-KNÄUELS erstellt.

(4D-KNÄUELS können derzeit noch nicht zufriedenstellend projeziert
werden. Gegen Ende des Jahres 2005 wird die Einbindung einer neukonzipierten
Hardware dies aber ermöglichen.)

Wichtig für die völlig neue Entwicklung ist
der kombinierte Einsatz eines Sri Yandra-KNÄUELS(ein gereinigtes KNÄUEL) mit dem oben besprochenen rotierenden Lichtkeim.
Auf die geschlossene im Inneren verspiegelte Mandalabox wird die Krone aufgesetzt.

18) der Sensomat
Analog zur Belichtung der CO können mit dem Sensomat haptische Phänomen
gesampelt werden

N _ S
Erschütterungen, Virationen, die Oberfläche von Materialien,
sogar Schall, Wärme, Geschmack und Geruch werden registriert. (Schall
wird dabei nicht als akustisches Phänomen registriert,sondern als
Druckwelle. Für feinste akustische Abtastung ist die >Doppeltrompete
verantwortlich.)
Die Dateneingabe am Sensomat kann geregelt werden.

Da die Datenmenge hier erheblich ist, muß sehr bald ein backup gemacht
werden.

Für das haptische Gesamtbild eines Panoramas muß die Übertragung
bis zu 20x gemacht werden.

19)
Datenback-up in die flying-V

20)
Haptische Daten können transformiert werden.
Mit der Wünschelrute wird Information vom Mutterschiff (Flying-V)
abgenommen.

Optische Datenkönnen ebenso in haptische transformiert werden.
Auch können mit optischen Daten, haptische Phänomene simuliert
werden.

21)
Im Koffer muß folgende Anordnung sein:

Flachbildschirm, der so kaschiert wird, daß Bilder nur schemenhaft
erkannt werden.
Linse _Computer
Ein Computer (verdeckt) + Programm (selber schreiben?) + Videokamera in
Form einer Linse
Die Linse überwacht ein Feld von 180°
Was sie sieht, ist in ein Raster aufgeteilt, das den 720×576 PALbildpunkten
entspricht

Die Bewegung eines Lichtpunktes (Koordinaten) (Spitze des Tasters) korrespondiert
mit einem KNÄUELbild.
Schnelle Bewegung = schnelle Bildwechsel
Die Entfernung von der Linse beeinflußt Farben und Helligkeiten

22)

Versuchsanordnung:
Aus KNÄUELS (holograpghische Röntgenplatten) können mittels
Stereoskop Bilder haptisch gecheckt werden. Der Blasebalg des Stereoskops
pumpt im Rhythmus der Bilder.
Die Pinörkel des Sensomat nehmen die Schwingungen auf.

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(B) EINSÄTZE _ CAMERA OBSCURA

1)
1997…. Ausstellung, Forum,Labor
Die Camera Obscura war zum ersten Mal im Liveeinsatz 1997
im Köln-Ehrenfelder Hochbunker im Rahmen des „Zukunftslabor“
1997…. zu sehen. Bzw. nicht zu sehen. Die Ausstellungsbesucher waren
mit folgender Versuchsanordnung konfrontiert:
Die geschwärzten Module befanden sich in einem stockfinsteren
Raum, der nur durch Türspione (optisch) und ein Mikrophon (akustisch)
mit der Außenwelt verbunden war. Die Besucher wurden EINZELN ,mit
einem Nachtsichtgerät ausgestattet, in diesen Raum gelassen. Das
Nachtsichtgerät produzierte ein seltsam grünliches Bild , Entfernungen
und Größenverhältnisse konnten kaum noch eingeschätz
werden. Die Besucher berichteten von mehr oder weniger starken Orientierungs-schwierigkeiten,
die durch die akustische Rückkopplung ihrer Schritte und Lautäußerungen
noch verstärkt wurden.
Die klassische Ausstellungssituation (Voyeur und Exhibitionist)
wurde in ihr Gegenteil verkehrt, zumal die Vorgänge im Raum von den
Modulen der Camera Obscura aufgezichnet wurden…

2)
Camera Obscura, Projektionen
(24 Stundenausstellung bei Petra Kleuver, Heinsbergstraße, Köln,
1999)
Die bis dahin von der Camera Obscura aufgezeichneten KNÄUELS
waren als 2D-Projektion zu sehen…

3)
Kommen Sie nach Hause 5
(3./4./5.10.2003 Gereonswall, Köln)
Steff Adams zeigt Nebenproduktionen von Künstlern
im Rahmen einer jährlich staffindenden Wanderausstellung. Die Ausstellung
geht dannach nach Amsterdam.
Ich zeige Notizen und Konzeptideen zur Camera Obscura
in Form von Zetteln, Skitzzen usw.

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(
C) DER KOFFER
_ CAMERA OBSCURA

Der Koffer , als Transport- und Operationsmodul, Vorschau des Schubladensystems

topless

Eingebauter Flachbildschirm zeigt KNÄUELzustand an

Semantisches Feld (Buch)

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Semantisches Feld, 2 ähnliche Objekte und ein Buch, 2004

Seismographics

Einfach nur beobachten, wie der Stift über das Papier gleitet. Nichts forcieren, einfach kommen lassen. Medium für die Vibrationen des unterirdischen Flusses sein. Meist wird ein Kugelschreiber verwendet, da es sich weniger um Zeichnung als um Aufzeichnung handelt.

La Reine

Finsteres Blau hechelt im Tropfen
Schmerzschwarze Schlieren ziehen uns ab
Harzstreusel, quarzharter Schorf, sibirische Landschaft
Wenn der Körper uns drückt wie die blasige Walze,
überlängt in der Schwere des Plasmas,
gebären wir schleimige Lämmer
anstatt im Eishimmel zu schweben.
Ohnmacht umfängt den König der Olme
im nassen Kokon: schwitzende Erde
das Futteral ist seine Rüstung
Mondsperma träufelt endlos zu Fäden
& wie er auch entläßt ins Leere,
was ihn in schmerzender Schwangerschaft bläht,
so wird seine Nacktheit fetter
& fahl die schwarzen Augen,
die nichts sehen.

10.6.1991

Dionysos 1988

Die allererste fatagaga-Aufnahme: „Der Wahrheit in’s Gesicht sehen“, mit 4 verstimmten Gitarren 1987 auf einem 4-Spur-Tape-Recorder eingespielt. Experimente dieser Art machte ich mit Flurnachbar Siggi Becker in meiner Muffbude in Düsseldorf, als ich an der Kunstakademie studierte. Dort zeichnete ich auch das Video auf, mit Diaprojektor und einer riesigen 80er-Jahre-VideoCam aus der Paik-Klasse im Hörsaal, wo ich mir tagsüber Anekdoten von Werner Spies über Max Ernst anhörte.

Die Bildüberlagerung kam dadurch zustande, dass ich immer 2 Dias meiner Gemälde sandwichartig in den Einschub presste und mit der Schärfeneinstellung des Projektors spielte. Die Bilder wurden danach synchron zur Musik geschnitten, es ging mir um die Simulation einer synästhetischen Tiefenerfahrung.

Music „Der Wahrheit in’s Gesicht sehen“ by fatagaga (Stefan Zöllner und Siggi Becker), 1987
Video „Dionysos“ by Stefan Zöllner, 1988